Hannover CeBIT

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CEBIT

Auf dem Stand von COGNOS stellte die DICONS AG u.a. den von uns mitentwickelten “Portal Builder” vor.

http://www.cognos.de/

SETI

SETI

SETI@home ist ein wissenschaftliches Experiment, das die Rechenleistung von hunderttausenden - über das Internet verbundenen - Computern nutzt, um nach außerirdischer Intelligenz zu suchen (SETI = Search for Extraterrestrial Intelligence). Jeder kann daran teilhaben und Daten des Arecibo-Radioteleskops herunterladen und analysieren. Jeder Teilnehmer hat dabei die winzig kleine, aber ungemein faszinierende Chance, daß gerade sein Computer das leise Murmeln einer Zivilisation jenseits der Erde aufspürt.

Bedeutung des Domainnamens

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von Martin Richter mrichter@factsoft.de

Die Domain reisebuero.de wurde für angeblich 100.000 DM verkauft. Sind solche Werte realistisch? Welche Betrachtungen lassen sich anstellen, um sich einer fundierten Bewertung anzunähern? Auf Domainnamen, die Marken, Produkte oder einen Firmennamen bezeichnen, treffen diese Betrachtungen nur mit Einschränkungen zu, da bereits die unter 1.) beschriebene Trefferhäufigkeit auf die gezeigte Weise nicht zu ermitteln ist.

1. Trefferhäufigkeit

Eine Domain ist dann wertvoll, wenn Sie häufig direkt aufgerufen wird, und zwar unabhängig von Inhalten. Ideal läßt sich dieser Wert ermitteln, wenn die Treffer direkt nach einer Neuregistrierung auf eine völlig inhaltslose Webseite gezählt werden. In diesem Fall haben die Inhalte der Website keinerlei Einfluß auf die Trefferursache.

Erfahrungen: Eine .de-Domain mit einem völlig kryptischen Namen ohne jede inhaltliche Bedeutung erzielt im Netz monatlich noch immer bis zu 4 Treffer. Sinnvolle Domainnamen können aus unserer Erfahrung derzeit idealerweise bis zu 50 Treffer täglich erreichen (nicht zu verwechseln mit registrierten Domains von Markennamen, Zeitschriften etc., die oft mehr als 300 Treffer täglich erreichen, deren Betrachtung aber, speziell in diesem Punkt, keine Rolle spielt).

2. Identifikationspotential

Nicht immer gibt der eingetippte Domainname eindeutig Aufschluß darüber, mit welchem Ziel der Internetbenutzer diese Domain angewählt hat. So wird unter www.otto.de sowohl das Versandhaus als auch der Künstler Otto Waalkes gesucht. Vom Potential der gesamten Trefferhäufigkeit ist derjenige Teil abzuziehen, der nicht befriedigt werden kann. Der tatsächlich nutzbare Teil kann oft nur ein Bruchteil der tatsächlichen Treffer sein, insbesondere, wenn die Erwartungen breit gefächert sind.

3. Schreibweise und Verwechselbarkeit

Die ortografisch richtig geschriebene Domain www.rhythmus.de muss damit leben, daß der überwiegende Teil der Benutzer entweder www.rhytmus.de oder www.rythmus.de aufruft und büßt damit einen guten Teil Ihres Wertes ein. Domains mit zusammengesetzten Wörtern beinhalten das Risiko, in der Bindestrich-Version aufgerufen zu werden. So ist die Bindestrich-Version mit weniger als 40 % der Aufrufe deutlich weniger Wert als die entsprechende bindestrichlose Version (von Ausnahmen abgesehen; viele Domainhändler in den USA berechnen für Bindestrich-Versionen etwa nur 50% der bindestrichlosen Variante; in Deutschland wird der Bindestrich gerne registriert, jedoch nicht häufiger aufgerufen).

4. Betrachtungen über die Bedeutung des Domainnamens

Es gibt tatsächlich nur zwei Wege, auf denen ein Anwender das gewünschte (bereits bekannte) Angebot sicher erreicht: a. kann er den Domainnamen eingeben, oder b. kann er eine Seite, die er einmal erreicht hat, bookmarken.

Selbst der optimale inhaltliche Erfolg des Angebots kann seine Wirkung nur dann wirtschaftlich ideal realisieren, wenn die Wiederauffindbarkeit des Angebots garantiert ist.

Andere Möglichkeiten des Wiederauffindens bergen die Probleme:

  • Suchmaschine: findet garnichts mehr, findet Mitbewerber
  • Aufdrucke, Veröffentlichungen: nicht zur Hand, hohe Kosten
  • Werbebannerschaltungen: unauffindbar, hohe Kosten
  • Links: unauffindbar, findet Mitbewerber
  • Bookmarks: nicht zur Hand, dauerhaft gelöscht

Gehen Sie weiter davon aus, daß ein Großteil der Empfehlungen ihrer Besucher an Freunde etc. darauf angewiesen ist, daß sich sowohl der Empfehlende an die Adresse erinnert (bzw. sie zur Hand hat), als auch der die Empfehlung entgegennehmende sichspäter an die Adresse erinnern kann, bzw. die Notiz findet. Auf dem relativ umständlichen Weg der Übertragung der Information von Altnutzer A zu Neunutzer B multiplizieren sich die Probleme. Umgekehrt wird der bestmögliche Domainname gegenüber dem nächstbesten ein Vielfaches von erfolgreichen Empfehlungen erreichen.

5. Der Domainname als Registrierungselemet für Suchmaschinen

Einige Suchmaschinen bevorzugen Domainnamen, wenn der Suchbegriff mit dem Domainnamen übereinstimmt. Hierdurch sind zusätzliche Treffer erreichbar, deren Bedeutung jedoch eher als gering einzustufen ist.

6. Beispielrechnung

Eine Domain mit dem Namen www.billigreise.de erzeugt täglich nach 1.) 5 Treffer. Das Identifikationspotential nach 2.) ist 100%. Es werden täglich 5 Besucher erreicht, von denen angenommen jeder 250ste eine Reise mit einem Rohgewinn von 100 DM bucht; im Jahr rund 700 DM, abgezinst bei 10% in 10 Jahren bleibt da immerhin noch ein Barwert von rund 4.300 DM für diesen Funktionsteil des Domainnamens. Man verdeutliche sich nun folgende Situation: von den 5 täglichen Besuchern, die die Webseite direkt über die Adresse erreichen, wird jeder 250. Besucher Kunde; von diesen wiederum bucht jeder dritte deshalb jährlich eine weitere Reise, weil er nicht nur mit der Leistung zufrieden war, sondern sich den Domainnamen gemerkt hat. Dieser Effekt wäre für die nächsten 10 Jahre, abgezinst wie oben, mit immerhin bereits knapp 6.300 DM zu bewerten. Tatsächlich ist dieser Wert im Verhältnis noch weit zu niedrig angesetzt, da ein Wiederholbesuchereffekt noch erheblich mehr und in zahlenmäßig ungleich größerem Ausmaß auch diejenigen Besucher trifft, die auf sonstigem Wege (Empfehlungen, Links, Banner, Suchmaschinen) die Webseite erstmalig erreichen und zeigt damit auf eine Größenordnung, die auch bei anderen Annahmen (Anzahl weiterer Reisen, Anteil der Kunden, die sich den Namen merken können) mit Leichtigkeit dem Treffereffekt überlegen ist.

7. Auf den Erfolg warten

Tatsächlich zeigt sich, wie auch das Beispiel (6., auch 3.) verdeutlichen soll, daß der Effekt des Domainnamens langfristiger Natur ist, und dessen Wert in Kombination mit einem vorliegenden, den Benutzer befriedigenden Angebot erst sehr viel später realisiert werden kann. So kann es sich rechnen, eine Domain auch zu einem erheblichen Preis zu erwerben, wenn ein dazu passendes, auf Langfristigkeit angelegtes Internetangebot vorhanden ist und eine große Identifikation mit dem zu erwerbenden Domainnamen gegeben ist.

Promoting im Internet, was es kostet - was es bringt

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von Martin Richter mrichter@factsoft.de

Was kostet ein Webseiten-Besucher?

Alles läßt sich kaufen, auch Webseiten-Besucher. Im Jahr 2002 wurde im Auftrag der Deutschen Bank untersucht, wieviel damals für jeden auf die Seite gelotsten Besucher bezahlt oder verlangt wurde: das waren in Deutschland durchschnittlich über 3 DM, in USA eindeutig unter 1 DM. Für angemessen wurde ein Betrag um die 1,50 DM gehalten. Aktuell bekommt man 1000 Bannereinblendungen je nach Lage der Dinge für zwischen 10 DM und 100 DM, sprich für 1-10 Pfennig pro Einblendung. Klickraten variieren zwischen knapp 1 % und in den allerbesten aber seltensten Fällen auch mal 10 %. Damit kostet der Besucher der beworbenen Seite im seltensten und besten Fall 10 Pfennig, im schlechtesten Fall 10 Mark.

Rechnet sich Bannerwerbung?

Im Rahmen dieser Betrachtungen läßt sich ableiten: Sofern jeder 100ste Seitenbesucher ein Kunde wird, müssen für die Bannerwerbung zwischen 10 Mark und 1000 Mark als Akqusitionskosten kalkuliert werden. Oder andersherum: ist es wirtschaflich zu vertreten, für die Akquisition einer Geschäftsbeziehung 50 DM aufzuwenden, dürfen bei einer Erfolgsquote von 1 Promille pro auf die Seite gelotsten Benutzer nur 5 Pfennig ausgegeben werden, bei einer Quote von 1 Prozent immerhin schon 50 Pfennig. Die Kosten für Bannerwerbung dürften daher nur in den seltensten Ausnahmefällen unter den zu erwartenden Einnahmen liegen.

Wieviele Besucher bringt ein Suchmaschinenlisting?

Es ist sinnvoll, sich ein paar Zahlen vor Augen zu halten. Die statistische Wahrscheinlichkeit, mit einem Begriff, der 200 Tausend Mal in einer Suchmaschine gefunden wird, auf der ersten Seite gelistet zu werden, ist etwa 1:20.000, das entspricht der Wahrscheinlichkeit eines mittleren Lottogewinns. Auf der Habenseite bedeutet das Listing auf der ersten Seite z. B. bei Excite grob über den Daumen rund 500 Besucher täglich. Das Listing auf der 2. Seite bedeutet dann noch rund 250 Besucher, 125 sind es auf der 3. Seite und so weiter. Das sind die allergröbsten Eckwerte.

Wie groß ist das Besucherpotential einer Webseite?

Nicht jeder Internetauftritt wird aus der Natur des Inhalts identische Erfolge erzielen können. Anhaltspunkte für den theoretisch möglichen Erfolg einer Seite lassen sich ableiten, indem man die Anzahl der Fundstellen des angebotenen Produkts in Suchmaschinen scannt. Nehmen Sie eine Anzahl von Begriffen, die Ihr Angebot sinnvoll beschreiben, und notieren Sie die Anzahl der Fundstellen. Berechnen Sie daraus den Mittelwert und teilen Sie diesen durch 10.000. Das ist eine grobe Faustregel, mit der das Potental Ihres Angebots ermittelt werden kann. Haben Sie täglich erheblich weniger Besucher, als dieser Wert ergibt, sind Ihre Seiten eher unterdurchschnittlich erfolgreich; haben Sie erheblich mehr Besucher, dann haben Sie entweder Glück gehabt, viele Stammbesucher, ein bekanntes Produkt oder Namen oder vielleicht auch tatsächlich bereits eine erfolgreiche Suchmaschinenregistrierung erreicht.

Stabilisierungseffekte durch Stammbesucher

Die Besucheranzahl wächst am stabilsten, wenn Sie es schaffen, einen großen Anteil an Erstbesuchern dazu zu veranlassen, Ihre Seite erneut zu besuchen. Einfache und auch realisierbare Ideen hierzu werden an anderer Stelle einmal ausgeführt. In der Tat sind es gerade Stammbesucher, die eine dauerhafte und überproportionale Steigerung der Besucherzahlen verursachen. Zum einen Bookmarken oder merken diese sich die Adresse, zum anderen sind es diejenigen, die durch Weiterempfehlung, auch auf eigenen Webseiten für eine effektive Verankerung Ihrer Seiten im Internetdschungel sorgen. Anders betrachtet kann man sagen, daß eine Seite, die keine Attraktivität für Stammbesucher hat, auch bei aktuell sehr guter Suchmaschinenplazierung kaum mit einem dauerhaften Erfolg rechnen kann.

Suchmaschinen contra Bannerwerbung

In den USA findet man häufig ganze Abteilungen, die für optimale Suchmaschinenplazierungen zuständig sind. Dort wird die Plazierung in Suchmaschinen weniger als eine einmalige Aktion, vielmehr als eine permanent zu erfüllende und zu kontrollierende Aufgabe angesehen. Aus der Tatsache, daß Bannerwerbung in den USA um rund 2/3 günstiger ist als in Deutschland, kann plausibel abgeleitet werden, daß die Aktivität zur Optimierung von Suchmaschinenergebnissen in Deutschland der Bannerwerbung kostenmäßig wenigstens um den Faktor 3 überlegen sein muss.

Wie Suchmaschinenpräsenz funktioniert

Zum ersten: der technische Teil, nämlich die tatsächliche Durchführung der einzelnen Registrierungen ist der bei weitem geringste Aufwand. Hierfür gibt mehr oder weniger gute Programme, und es gibt auch nicht viele Suchmaschinen, die wirklich interessant sind. Mit Einträgen in 10 Datenbanken werden mehr als 90 % aller im Internet durchgeführten Suchabfragen bedient. Tatsächlich liegen die Aufgaben im technischen und inhaltlichen Bereich: wie sollten die Internetseiten gestaltet und strukturiert sein; welche technischen Vorgaben sind zu beachten; über welche Suchabfragen finden die Besucher zum gewünschten Produkt; und: wie werden die verschiedenen Scanalgorythmen der wichtigen Suchmaschinen berücksichtigt. Das ist nur ein kleiner Teil der auftauchenden Fragestellungen, die schon in der Startphase eines Internetauftritts geklärt werden sollten.

Schluss

Ein beliebiges Herumsuchen auf Internetseiten zeigt, daß bereits bei der technischen Umsetzung fast immer handfeste Fehler gemacht werden. Die inhaltliche Erfolgsanalyse des Suchmaschinenerfolgs ist etwas, was sich im deutschsprachigen Internetmarkt noch nicht im Ansatz durchgesetzt hat.